Bürgerentscheid CityBahn Wiesbaden – Website der Bürgerinitiative Mitbestimmung Citybahn

(6.10.20) Pro-BI warnt vor unzuverlässigem „Meinungsbild“ der VRM

(6.10.20) Pro-BI warnt vor unzuverlässigem „Meinungsbild“ der VRM

(6.10.20) Pro-BI warnt vor unzuverlässigem „Meinungsbild“ der VRM

Herzlichen Glückwunsch an die Kollegen der Pro-BI – nur etwas mehr als eine Woche nach meinem Post auf dieser Webseite haben sie auch herausgefunden, daß diese Meinungsbild-Umfrage eventuell irreführend sein könnte.

Boshafte Menschen würden natürlich jetzt vermuten, daß die Ergebnisse nicht ganz so ausgefallen sind, wie sich die Pro-Citybahn-Fraktion das gewünscht hat. Vielleicht kann man ja mit einer letztendlich anonymen größeren Gruppe von Personen nicht so gut strategisches „Stakeholder Management“ machen wie, sagen wir, mit IHK-Repräsentanten. Oder die Pro’s haben so fleißig geklickt, daß man jetzt befürchtet, daß keiner mehr zur Abstimmung geht, weil alle denken, das Ganze ist schon gelaufen.

Oder vielleicht zeigt das Ergebnis der VRM ja auch, daß sie mal anfangen sollte, für die Mehrheit ihrer Leser zu schreiben, statt sie umerziehen zu wollen, und die Pro-BI befürchtet, daß ihr da die mediale Unterstützung der Wiesbadener Qualitätspresse droht abhanden zu kommen. Fragen über Fragen – wir leben wirklich in spannenden Zeiten.

Aber ich will mal so tun, als würde ich nur die professionellen, sportlichen Motive hinter der Wortmeldung der Pro-BI sehen. Und da muß ich sagen – die Kollegen haben natürlich Recht. Und weil ich gerade in professionell-sportlicher Stimmung bin – liebe Pro-Kollegen, euer Artikel zum Thema ist viel zu langatmig, das liest doch keiner. Hier ein kleines Geschenk von mir – eine Kurzfassung. Seid mir bitte nicht böse, wenn ich trotzdem die eine oder andere kleine Bemerkung einstreue.

Also: die Kurzversion. Die Umfrage ist nicht viel wert, weil man problemlos mehrfach abstimmen kann und weil, egal wer man wirklich ist und wo man wohnt, man sich als Wiesbadener deklarieren kann. Abgesehen davon hat sie schon deshalb einen Bias (Schieflage), weil sie eher das Digitalvolk anspricht als einen echten Querschnitt der Bevölkerung.

Natürlich könnte man sagen, trotzdem tolle Gelegenheit, die öffentliche Meinung zu beeinflussen, dann legen eben die Aktivisten beider Lager ein paar Nachtschichten ein und dann schreibt der Kurier einen Artikel drüber.

Nun gut, vielleicht sind es nicht so viele Pro-Aktivisten, wie man immer denkt. Oder sie sind nachts mit anderen Dingen beschäftigt. Ach übrigens, in letzter Zeit habe ich viel mehr beschädigte FDP- oder BI-Plakate gesehen habe als solche der Pro-Seite. Warum fällt mir das gerade jetzt ein? Oje. Das war jetzt echt boshaft, ich entschuldige mich in aller Form dafür. Schließlich können die Pro-Häuptlinge ja nichts dafür, wenn einige ihrer Jünger übereifrig werden. Falls sie es überhaupt sind. Tun wir einfach so, als hätte ich das nicht geschrieben.

Bei dem Budget, das der Pro-Seite offenbar zur Verfügung steht, wäre eine andere Möglichkeit, sich bei einschlägigen Anbietern Klicks zu kaufen. Aber solche unsportlichen Mittel nutzt die Pro-Seite ja nicht. Sekunde…warum fällt mir an dieser Stelle die manipulative Fragestellung zum Bürgerentscheid ein?

Jetzt aber genug gelästert. Zurück zur VRM-Umfrage bzw. zu meiner Kurzfassung: Solche Umfragen können immer unerwünschte Nebenwirkungen haben. Sagen wir, 80% Nein zur Citybahn. Dann könnten ja die Gegner, die noch nicht abgestimmt haben, sagen: Prima, alles klar, dann muß ich ja nicht durch Regen und Sturm zum Wahllokal laufen oder mir die Arbeit machen, die Briefwahlunterlagen anzufordern. Oder umgekehrt, natürlich.

Ehrlich gesagt habe ich den Pro-Text gar nicht ganz gelesen, ich hatte nach dem Lesen des dritten quasi inhaltslosen Absatzes plötzlich den panischen Gedanken, gleich ins Koma zu fallen. Ab und zu kommen bei mir halt immer noch die traumatischen Erinnerungen an die Mobilitätsleitbild-Veranstaltungen hoch. Aber bei einem Punkt bin ich mir recht sicher, daß er nicht auf der „warum fragwürdig“-Liste der Pro’s auftaucht: Es wurden zirka 15 Punkte für „warum sind Sie dagegen“ genannt, aber man konnte nur 1 bis 5 ankreuzen. Eigentlich hätte man sie alle ankreuzen können und unter „Anderes“ noch zehn weitere nennen – warum wurde das eingeschränkt?