Die Fertigstellung der Kosten-Nutzen-Untersuchung für die Citybahn soll sich um mehrere Wochen verzögern, weil die Planungsbüros mehr Zeit brauchen, um weitere Streckenvarianten zu prüfen. Angeblich steht die bislang als alternativlos geltende Trassenführung der Vorzugsvariante parallel zur Mainzer Straße und über den Bahnhof Ost zur Disposition und es erscheint die zuvor noch verworfene Variante über die Biebrich Allee und Biebrich wieder möglich. Der Beginn der Bürgerbeteiligung (über das bloße „Wie“ der Citybahn) wurde auf Januar 2018 verschoben.
Kommentar:
Das Projekt Citybahn kommt also schon ganz am Anfang in der Vorplanung zum ersten Mal ins Stocken, weil auf einmal Unklarheit zur Trassenführung über bestimmte Stadtteile und Strecken besteht. Wenn aber die Trassenführung der bisherigen Vorzugsvariante gekippt werden sollte, dann ist es mit der bisherigen Kostenschätzung für den ersten Bauabschnitt vorbei.
Die im Wiesbadener Kurier genannten 149 Mio. € sind missverständlich, denn sie betreffen nur die Ende 2016 kalkulierten reinen Baukosten der bisherigen Vorzugsvariante und zwar ohne die Planungskosten, ohne den Betriebshof und ohne die Fahrzeugstückkosten (siehe Kostentabelle Projekt „CityBahn“). Nur die reinen Baukosten sowie evtl. ein Teil der Fahrzeugbeschaffung können durch Bund und/oder Länder bezuschusst werden, die übrigen Kosten der Citybahn und deren laufende Wartung und Unterhaltung aber eben nicht.
Schenkt man der vom Wiesbadener Kurier verwendeten Karte Glauben, dann werden nun auch im Bereich Luisenstraße/Bahnhofstraße andere Streckenvarianten außerhalb der bisherigen Vorzugsvariante geprüft. Dies zieht auch in diesem Bereich geänderte Baukosten sowie einen Mehraufwand in der Vorplanung bei höheren Planungskosten selbstverständlich nach sich.
Fragwürdig ist das im Wiesbadener Kurier verwendete Foto mit einer Straßenbahn. Hier fehlt die Oberleitung der Citybahn und es wird suggeriert, die Citybahn fahre eingleisig im Straßenbett. Nach der bisherigen Vorzugsvariante soll die Trasse bis auf ein Teilstück von 400 m jedoch zweigleisig und zu 93 % mit eigenem Gleiskörper gebaut werden.