(13.3.2020) Das neueste Werk unserer geschätzten Kollegen von der Pro-Fraktion („Destruktive Strategien“) ist wirklich beeindruckend, allein schon vom Umfang her. Ehrlich gesagt habe ich es nicht vollständig gelesen – nach ungefähr gefühlten 20 Minuten habe ich einfach den Faden verloren. Ein bißchen hat es mich auch an die Mobilitätsleitbild-Veranstaltungen erinnert, an den Kampf, nach fast 3 Stunden Frontalunterricht am Stück nicht ins Koma zu fallen.
Aber ich glaube, die Kernpunkte dessen, was sie uns da versucht haben zu sagen, habe ich soweit verstanden: Es gibt keine stichhaltigen Argumente gegen die Citybahn, eigentlich geht dagegen sein nur, wenn man bösartige Lügen verbreitet, und wer in der Wiesbadener Bürgerschaft gegen die Citybahn ist, ist eigentlich auch nur solchen Lügen zum Opfer gefallen und unfähig, die vielfältigen Vorteile der Citybahn zu erkennen (und eine solche pauschalisierende Zusammenfassung wie diese hier ist natürlich auch einfach böse).
Es kann aber auch sein, daß meine Intelligenz einfach nicht reicht, die komplexe Gedankenwelt der Citybahnfreunde zu verstehen. Die Citybahn-Befürworter müssen ja selbst äußerst kluge Menschen sein. Wir erinnern uns: Vor Jahren haben sie behauptet, man könne erst sinnvoll über ein Ja oder Nein zur Citybahn abstimmen, wenn alle Details bekannt sind. Wobei sie sich zu diesem Zeitpunkt ja selbst schon vehement zur Citybahn bekannt haben. Wie gesagt, eine beeindruckende Denkleistung.
Was den Gesamtauftritt der Pro-Citybahn-BI angeht: Natürlich ist es erstmal naheliegend, angesichts eines so professionell gestalteten Auftritts, und der schieren Menge an Output, auf bezahlte professionelle Arbeit zu schließen. Selbstverständlich wäre es unverschämt zu verlangen, daß die Pro-BI bzw. die einzelnen Akteure ihre Finanzen komplett offenlegen. Daher nehme ich einfach mal an, daß die Pro-BI einfach ein Riesenglück hatte, in ihren Reihen so talentierte PR-Schreiber, Webdesigner und so weiter zu haben. Und die dann noch eine enorme Motivation und neben ihrer Arbeit diese Menge an Zeit haben, all diese wunderbaren Werke zu produzieren, alle möglichen Veranstaltungen zu besuchen und auch ständig auf allen möglichen sozialen und anderen Medien präsent zu sein, oft sogar scharenweise.
Was mich allerdings wirklich etwas nachdenklich macht: Wenn ein Produkt wirklich so gut ist – warum muß man da eigentlich so viel Werbung dafür machen?