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16.8.2020 – Eine kleine Allegorie

16.8.2020 – Eine kleine Allegorie

Eine kleine Allegorie: Aufdringliche Verkäufer…(16.8.20)
Sie gehen eine Straße entlang und werden von jemandem angesprochen, der Ihnen ein Produkt verkaufen will.

Sie bleiben erstmal stehen und hören sich an, was der Verkäufer Ihnen da  schmackhaft machen will. Nach einer Weile kommen Sie zu der Entscheidung, daß Sie dieses Produkt nicht benötigen, und sagen dies dem Verkäufer auch höflich.

Der Verkäufer will sich damit nicht zufriedengeben. Er redet immer lauter und schneller auf Sie ein. Eines Tages schickt er Ihnen sogar jemanden vorbei, der sich als Rechtsanwalt vorstellt. Dieser behauptet, daß Sie eigentlich zum Kauf verpflichtet seien, weil Sie dem Verkäufer anfangs zugehört haben und er somit davon ausgehen durfte, daß Sie sein Produkt auch kaufen würden.

Mit jeder höflichen Ablehnung wird der Verkäufer aggressiver. Er fordert von Ihnen, daß Sie gefälligst entweder ein neues, besseres Produkt designen oder seines kaufen sollen, und nennt Sie einen rückwärtsgewandten Idioten, zu dumm, die Vorzüge seines Produkts zu erkennen.

Aber unser Verkäufer tut noch mehr. Er versucht, sein Produkt in Ihrem Freundeskreis zu plazieren, und schafft es sogar, bei einigen Interesse zu wecken. Allerdings finden Sie heraus, daß eines seiner Argumente ist „ich gebe Ihnen einen Rabatt, dafür setzen wir den Preis bei Herrn X. (ja, das sind Sie) etwas höher“. Dafür erwartet er, daß Ihre Freunde Druck auf Sie ausüben, Ihren Widerstand gegen dieses Produkt endlich aufzugeben.

Auch stellen Sie fest, daß plötzlich in Ihrer Umgebung immer mehr Plakate auftauchen, Flyer in Ihrem Briefkasten landen, Ihre Lokalzeitung anfängt, Lobeshymnen auf das Produkt zu veröffentlichen, Werbespots im Radio laufen… Alles gut und schön, denken Sie – bis Sie herausfinden,  daß diese Werbung letztendlich von Ihnen selbst bezahlt wird, weil der Verkäufer einen Weg gefunden hat, auf Ihr Bankkonto zuzugreifen.

An diesem Punkt wachen Sie schweißgebadet auf und merken, daß dies alles nur ein bizarrer Alptraum war. Hätten Sie ja eigentlich gleich merken können – im wirklichen Leben wäre jemand, der Sie auf diese Art belästigt, schon bald von der Polizei besucht worden.

Und dann wird Ihnen klar, daß in Wiesbaden möglicherweise seit inzwischen zirka 23 Jahren etwas läuft, das manchmal ziemliche Ähnlichkeit mit dieser Geschichte hat…